Freunde der Hirschhorner Altstadt und das Projekt „Denk!Mal!“ – Bericht im Stadtanzeiger
Besuch in der Schneidmühle
Auf der Spurensuche der Hirschhorner Geschichte führte der Weg die Teilnehmer der Arbeitsgemeinschaft ins Finkenbachtal zur alten Schneidmühle. Dort wurden sie schon von Herrn Ferdinand Zipp erwartet, um in einem spannenden Rundgang die alte Mühle und ihre Geschichte kennenzulernen. Dabei erfuhr man, dass die Mühlen in früherer Zeit von großer wirtschaftlicher Bedeutung waren und auch außerhalb der Hirschhorner Stadtmauern lagen. In der Schneidmühle wurde nicht nur Korn gemahlen, sondern auch Öl gepresst und vor allem Holz geschnitten, was aus der Namensbezeichnung deutlich hervorgeht. Herr Zipp, der selbst als Kind in der Schneidmühle aufgewachsen war, bereicherte die Historie durch eigene sehr persönliche Geschichten, die von den erstaunten Mädchen und Jungen begeistert aufgenommen wurden.
Er erzählte uns aus seiner Kindheit die Geschichte vom Fuhrknecht, dessen „Rossäpfel“ am Bildstock in Gold verwandelt wurden, aber auch vieles über die Sitten und Gepflogenheiten der Menschen in früherer Zeit. Wissen Sie zum Beispiel warum ganz Hirschhorn wusste, wann der Schneidmüller abends zu Bett ging? Am spannendsten waren die Kanonenkugeln an der Außenfassade des Mühlengebäudes. Sie sind Relikte eines Gefechts zwischen Freischärlern und Bundestruppen während der Revolution 1848/49. Eine einzelne Kugel aus dem Dachstuhl, die Herr Zipp mitgebracht hatte, konnten die Kinder sogar in die Hand nehmen. Geschichte zum Anfassen und Geschichten, die Geschichte machen – viel besser kann Unterricht nicht sein. Es hat uns allen Spaß gemacht viel Neues und Interessantes zu erfahren. Ein herzliches Dankeschön allen, die zum Gelingen dieser Exkursion beigetragen haben. Weitere interessante Erkundungen auf das Schloss und die Klosterkirche werden folgen.
Quelle: Stadtanzeiger der Stadt Hirschhorn
Datum: 13.06.2014
Redakteur: Ludwig Schmeisser – Freunde der Hirschhorner Altstadt
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