Tag des offenen Denkmals – Rückblick
Unter dem Motto „Farbe“ stand in diesem Jahr der landesweite Tag des offenen Denkmals. Aus diesem Anlass begingen die „Freunde der Hirschhorner Altstadt e.V.“ diesen Tag in der Ersheimer Kapelle. Die Kapelle war mit wunderschönem Blumenschmuck geziert und hatte somit ein ganz besonderes Ambiente. Vielen Dank dafür an Frau Wieder für die tolle Gestaltung.
Zunächst stand ein ökumenischer Gottesdienst auf dem Programm. Herr Pfarrer Awischus und Pater Joshy verstanden es in kurzweiliger Art und Weise das Thema „Farbe“ in einen besonderen liturgischen Kontext zu stellen und schafften somit eine perfekte Einstimmung auf den Tag und seinen weiteren Veranstaltungen. In der offiziellen Eröffnung begrüßte der Vorsitzende Reiner Lange alle Anwesenden und bedankte sich vorab bei allen, die durch Ihre Unterstützung diesen Tag erst ermöglichten. Bürgermeister Rainer Sens als Schirmherr dieser Veranstaltung regte an, den Begriff Denkmal auch als Imperativ „Denk! Mal!“ zu verwenden und dadurch auch im Sinne einer Selbstreflexion sein eigenes Tun und Handeln immer mal wieder zu überdenken. Der Hirschhorner Künstler und Vorstandsmitglied Ludwig Schmeisser gab in seinem Fachvortrag einen Einblick in die Veränderungen der Bedeutung von Farbe als Gestaltungselement für Architektur und Plastik. So lässt sich anhand der Verwendung dieser Elemente auch die Ölberg-Gruppe ziemlich genau kunstgeschichtlich datieren.
Dr. Ulrich Spiegelberg referierte danach über die Geschichte der Kapelle und des Ölbergs. Befand sich dieser doch zunächst seit 1520 erst an der Klosterstaffel im Hinterstädtchen. Die Umsetzung an die Ersheimer Kapelle erfolgte dann 1669 zunächst in Rotbrauntönen. 1722 erhielt er die barocke Fassung. Durch die Verwendung von Dispersionsfarben im 20. Jahrhundert gingen die ursprünglichen Farbgestaltungen verloren. Ein Restaurationsgutachten aus dem Jahr 2011 legte die Basis für eine fachgerechte Wiederherstellung, die nun in den nächsten Jahren im Rahmen einer Gesamtsanierung der Kapelle erfolgen soll.
Den Auftakt der Konzertreihe an diesem Tage bildeten Richard Köhler (Gitarre) und Dr. Ulrich Spiegelberg (Piano) mit Stücken von Vivaldi, Soler und Geminiani. Pünktlich zum Konzertauftakt zeigte sich auch die Sonne am Himmel und es entstand ein ganz besonderes Flair im Inneren der Kapelle.
Florian Stricker faszinierte mit seinem Orgelspiel im zweiten Konzert die zahlreichen Zuhörer. Dabei standen Werke von Johann Sebastian Bach und C. Kerll auf dem Programm.
Nach weiteren interessanten Führungen und Vorträgen durch Ludwig Schmeisser und Dr. Ulrich Spiegelberg bildete Alexandra Netzold mit Ihrem Violoncello-Konzert „Cellissima“ einen tollen Abschluss des Tages. Die Vielseitigkeit der Solistin spiegelte sich auch in der Auswahl der gewählten Stücke wieder. Bach, Saint-Saens, Fauré, Rachmaninow, Schumann und Granados waren die Komponisten, die Frau Netzold dem begeisterten Publikum zu Gehör brachte. Kleine lyrische Rezitationen u.a. von Georg Trakl zwischen den Darbietungen rundeten das Konzert ab.
Somit endete eine sehr schöner „Tag des Denkmals 2014“ in Ersheim. Ein Dankeschön an alle Beteiligten. Besonderer Dank gilt den Künstlerinnen und Künstlern, die unentgeltlich sich für die Erhaltung und Restaurierung des Ölbergs einsetzten und damit ihre Verbundenheit zu Hirschhorn zum Ausdruck brachten. Herrn Pfarrer Awischus und Pater Joshy für den tollen Gottesdienst. Dank den Helferinnen und Helfern für die Bewirtung und Herrn und Frau Schölch vom „Kirchencafè“ und ihrem Team. Dank auch Herrn Gebhard Kittel für die Unterstützung.
Die symbolische Scheckübergabe an die Pfarrei und den Förderverein findet im Rahmen des Erntedank Gottesdienstes am Sonntag, den 05. Oktober in der Marktkirche statt.
Spenden werden weiterhin gerne entgegengenommen. Bitte spenden Sie auf eines der nachstehenden Konten:
Stichwort: Ölberg
Sparkasse Starkenburg
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