Altstadtfreunde sind in vielfältiger Weise für Hirschhorn aktiv: Hochwassermarken, Hinweistafeln, Kalender oder Klosterbeleuchtung – Bericht in den Neckartal-Nachrichten
Der Verein „Freunde der Hirschhorner Altstadt“ kümmert sich seit seiner Gründung 1982 um die Sanierung, Instandhaltung und Gestaltung der Altstadt. Waren die ersten Jahre geprägt von der Schaffung einer Fußgängerzone und der Beratung bei der Altstadtsanierung, so rückte nach und nach die Gestaltung und Erhaltung des historischen Stadtbildes und -wertes in den Vordergrund des Engagements. So wurden die Hochwassermarken instandgesetzt sowie die Handwerks- und Zunftzeichen restauriert, daneben Hinweistafeln und Stadtansichten in Bronze angebracht.
Die Beleuchtung der Hirschhorner Klosterkirche war das erste große Vereinsprojekt. Nach Jahren der Diskussion, Überzeugungsarbeit, Planung und Mittelbeschaffung konnte diese Beleuchtung Ende 1994 fertiggestellt und in Betrieb genommen werden. Sie ist seither zur allabendlichen lieben Gewohnheit der Hirschhorner geworden.
In den Folgejahren entstand die Idee, alte, verschwundene Hirschhorner Stadtansichten in Bronze zu gießen und an geeigneten Stellen als Erinnerung für die Bürger und als Attraktion für Besucher anzubringen. Es entstand die Serie „Unwiederbringliches Hirschhorn in Bronze”. Bis heute existieren fünf solcher Bronzeplatten: das Fischertor am Ausgang des Marktplatzes zum Neckar; das Ober- bzw. Eberbacher Tor an der Stelle des ehemaligen Obertors in der hinteren Hauptstraße; der Freie Platz, in den Boden eingelassen vor dem neuen Rathaus; die „Steinerne Brücke“ an der Stelle der alten Brücke zwischen Alleeweg und Alter Weg; die Fähre am Färchertürlein in der Unteren Gasse.
In den Jahren 2001 bis 2006 wurden mit viel Liebe, Sachverstand und Arbeitsaufwand die Pegel und Hochwassermarken an Stadtmauer und Häusern sowie die alten Handwerks-Zunftzeichen an Hirschhorner Altstadthäusern erneuert und originalgetreu farblich gestaltet. Diese Markierungen werden nun permanent überprüft und bei Bedarf aufgefrischt. Im Zusammenhang mit dieser Arbeit wurde eine Hochwassermarke aus dem Jahr 1491 entdeckt. Sie wurde als die derzeit älteste bekannte Hochwassermarke Süddeutschlands – die zweitälteste Deutschlands – besonders markiert.
2011 startete die Reihe „Hirschhorner Ansichten“ als Kalender mit Motiven von Gaststätten aus vergangener Zeit, die bis heute läuft. Die Einnahmen fließen in die Fortsetzung der Reihe, an der der Arbeitskreis Kalender bereits arbeitet. 2014 wurden an den 19 historischen Häusern und Objekten des Stadtrundganges hochwertige Hinweistafeln angebracht und mit einem QR-Code versehen. So stehen die Texte auf Deutsch und Englisch, aber auch in weiteren Sprachen zur Verfügung.
Für den „Tag des Denkmals“, der in diesem Jahr am 13. September deutschlandweit stattfindet, ist ebenfalls eine Aktion geplant. Denn der Tag steht unter dem Motto „Handwerk, Technik, Industrie“ und deshalb werden zwei Wehrpfeiler der Schleuse geöffnet sein. An der Schneidmühle im Finkenbachtal soll noch in 2015 eine weitere Geopunkt-Tafel angebracht werden.
Neben dem anspruchsvollen, verantwortungsvollen und zeitaufwändigen Engagement der Vereins- und Vorstandsmitglieder sollen aber auch in Zukunft das gesellige Vereinsleben und die Gemeinschaftspflege nicht zu kurz kommen. Fest eingeplant sind dazu in erster Linie die jährlichen Ausflüge zu attraktiven Zielen mit Potenzial für neue Ideen zur Gestaltung und Pflege der Hirschhorner Altstadt, aber auch mit großem Freizeitwert.
In den mehr als 30 Jahren seines Bestehens hat sich die Altstadt zu einer „strahlenden Perle des Neckartals“ entwickelt. Der Verein ist stolz darauf, dass er an dieser Entwicklung teilhaben und auch einige bedeutsame Beiträge dazu leisten konnte. Die Vereinsmitglieder werden diese Arbeit fortsetzen müssen, damit der Glanz der „Perle des Neckartals“ nicht verblasst, ist man sich im Vereinsvorstand im Klaren.
Gründungsjahr: 1982
Mitgliederzahl: 85
Quelle: Neckartal-Nachrichten
Datum: 07.07.2015
Redakteur: Thomas Wilken
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