Tag des Denkmals – Nachbetrachtung
Am Sonntag den 09.09.2012 öffnete nach 9 Jahren der Mitteltorturm für Besucher seine Pforten. Aus Anlass des Tags des offenen Denkmals wurde der Turm von den ‚Freunden der Hirschhorner Altstadt‘ gesäubert und für die Allgemeinheit hergerichtet. 315 Besucher ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen und besichtigten den heutigen Glockenturm.
In der offiziellen Eröffnung am morgen begrüßte der Schirmherr Bürgermeister Rainer Sens die anwesenden Vertreter aus Politik und Gesellschaft zum Tag des offenen Denkmals und wies insbesondere noch einmal besonders auf das diesjährige Motto ‚Holz‘ hin. Anschließend forderte der Initiator und Organisator Herr Ludwig Schmeisser alle Besucher auf, die Gesamtkonstruktion des historischen Gebäudes auf sich wirken zu lassen. In einer kleinen Ausstellung wurde ergänzend an die Neugestaltung des Marktplatzes und des Marktbrunnens erinnert. In seinem kulturhistorischen Vortrag beleuchtete Herr Dr. Spiegelberg die Bedeutung des Turmes im Wandel der Zeit. So datieren Untersuchungen der Balken auf die vermutliche Entstehungszeit in den Jahren zwischen 1393 und 1395. Der Wehrturm als Teil der Stadtwehranlage erbaut, ist der Mitteltorturm eines der wenigen erhaltenen mittelalterlichen Stadttore des Neckartals. Als im Zuge der Reformation und Gegenreformation der letzte Hirschhorner Ritter Friedrich die Marktkirche 1628 bis 30 als lutherische Stadtkirche an das Mitteltor bauen ließ, wurde der einstige Wehrturm zum Kirchturm. Seit 1730/1731 als Teil der katholischen Marktkirche. Die vier heutigen Glocken im Turm wurden 1952 neu gegossen, nachdem die vorherigen Glocken im Zuge des 2. Weltkrieges eingeschmolzen wurden. Nachdem in der Folgezeit der Mitteltorturm zunächst als Speicher und Aufbewahrungsraum diente, sanierten im Jahre 1998 einige engagierte Hirschhorner Bürger die Räume. Eine Arbeit, die ihre positiv sichtbaren Zeichen hinterlassen hat und den Innenteil des Turmes in neuem Licht erscheinen lässt. Ebenfalls im Jahre 1998 wurde der Wappenstein im Mitteltor rekonstruiert. Die Finanzierung übernahmen die Freunde der Hirschhorner Altstadt und ein Privatmann. Die Ausführung übernahm die Firma Rolke aus Neckarsteinach. So bleibt der Mitteltortum eines der bemerkenswertesten und bedeutendsten Gebäude der Stadt Hirschhorn.
Gegen 17.30 endete der Tag des offenen Denkmals mit einem gemütlichen Abschluss der Anwesenden.
Dank an dieser Stelle allen, die uns auf unterschiedlichste Weise Unterstützung gewährten. Der Stadt Hirschhorn, die als Schirmherrin Pate stand, der katholischen Pfarrgemeinde für die Bereitstellung der Räume, Familie Bichler für ihre freundliche Aufnahme und die Hilfe bei der Säuberung, Heidi Grimm für die Brötchen Spende und nicht zuletzt allen Helfern beim Ausschank und bei der Aufsicht.
Lassen wir uns überraschen welches Thema nächstes Jahr im Mittelpunkt steht und ob Hirschhorn wieder ein entsprechendes Denkmal öffnen wird.
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