Allgemein
Winterfeier 2015 im Kartoffelhaus – Bericht
Mittlerweile zum fünften Male luden die Altstadtfreunde ihre Mitglieder zur Winterfeier ein. Nach einem kurzen Rückblick durch den Vorsitzenden Reiner Lange, der die Ereignisse und Aktivitäten des laufenden Jahres noch einmal Revue passieren ließ, stand das gemütliche Beisammensein im Vordergrund des Abends. Mit einem Drei-Gänge-Menü wurde der Gaumen der Gäste reichhaltig verwöhnt. Bei hervorragender Küche und tollem Service hatten alle einen schönen Abend. Besonderen Dank auch an Brigitte Heckmann, die mit ihrem Beitrag für kurzweilige Unterhaltung sorgte. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an Michael Trost vom Kartoffelhaus und seinem ganzen Team für die tolle Bewirtung. Wir freuen uns alle schon aufs nächste Jahr.
Kalender 2016 – Restexemplare im Handel erhältlich!!
Kalender 2016 !! – Vorankündigung
Jetzt ist es wieder soweit! Am Samstag, den 10. Oktober ist offizieller Verkaufsstart des Kalenders 2016! Zwischen 11 und 13 Uhr haben Sie die Gelegenheit am Freien Platz die ersten Exemplare zu erwerben.
Diese Ausgabe widmet sich der Hirschhorner Fastnacht. Wird doch Hirschhorn nicht zu Unrecht „Klein Mainz“ genannt.
Mit interessanten Bildern aus den letzten 50 Jahren wurde versucht anhand des zur Verfügung gestellten Materials eine adäquate Auswahl zu treffen. Tatkräftig unterstützt wurden wir dabei von den beiden Karnevalsvereinen (Hirschhorner Ritter und HCV). Die Auflage ist auch dieses Jahr wieder limitiert!
Nach diesem Termin ist der Kalender 2016 wie gewohnt an folgenden Verkaufsstellen erhältlich:
- Sparkasse
- Volksbank
- Schreibwaren Münz
- Sportheim „Beim Ätsche“
- Gaststätte Bermuda
In den Schleusentürmen ergibt sich eine neue Sicht auf Altbekanntes – Bericht in der RNZ
Hirschhorns Neckarstaustufenbauwerk ist die einzige Wehranlage in Hessen, die zwei Stadtteile miteinander verbindet und war beim Denkmaltag stark nachgefragt
Hirschhorn. Zwei Pfeiler des markanten Schleusenbauwerk waren zum bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“ für Besucher geöffnet. In diesem Jahr lenkte das Motto „Handwerk, Technik, Industrie“ den Blick auf einen Bereich, der als Teil der Alltagswelt eher selten bewusst wahrgenommen wird. Schleuse und Kraftwerk von Hirschhorn wurden bei der Vorbesprechung der Stiftung Denkmalschutz in Wiesbaden als Beispiel industriellen Erbes mit landesweiter Bedeutung erwähnt; damit stand für Ludwig Schmeisser, Gründungsmitglied des Altstadtvereins und zuständig für die Denkmalpflege, das diesjährige Zielobjekt fest. Es handelt sich um die einzige Wehranlage in Hessen, die zwei Stadtteile miteinander verbindet. Bis 1933 konnte man den Friedhof nur mit der Fähre erreichen; auf der südlichen Neckarseite gab es zu dieser Zeit außer einer Ziegelei nur noch Gärten und Felder.
Architekt Paul Bonatz ließ wegen der Nähe zu Burg und Altstadt die Pfeiler deutlich höher machen als beispielsweise in Gundelsheim. „Wie Wehrtürme“, sagt Ludwig Schmeisser: „er hat das Problem auf großartige Weise gelöst, historisches Ambiente und moderne Technik bilden eine Einheit.“ Im Inneren zeigen sich die Pfeiler noch größer als der Blick von außen vermuten lässt; Maschinen und Technik haben hier ihren Platz, die Fensterfronten hoch über dem Neckar eröffnen eine ungewohnte Perspektive. Neue Sicht auf Altbekanntes, auch im übertragenen Sinn, war ein Ziel dieses Denkmaltages. Die Wehrpfeiler sind normalerweise für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, entsprechend groß war das Interesse. „Den ganzen Tag über waren alle Vorträge sehr gut besucht“, Reiner Lange, Vorsitzender des Altstadtvereins war hochzufrieden. Neben einer Fotodokumentation aus der Bauzeit gaben Kurzvorträge Einblicke in die Geschichte und die Funktionsweise von Schleuse und Kraftwerk. Mit einem leidenschaftlichen Appell an die Heidelberger Burschenschaften hatte eins Börries Freiherr zu Münchhausen gegen den Neckarausbau argumentiert: eine „Barbarentat“ von fraglichem Nutzen plane der „Seestaat Württemberg“, nur damit die württembergische Industrie billiger an die Kohle komme. Heimatforscher Dr. Ulrich Spiegelberg hat die Geschichte und Geschichten der Schleuse zusammengetragen, die Reiner Lange dem sichtbar faszinierten Publikum vortrug. Erste Ausbaupläne gab es schon 1897, im Zeitalter der Dampfmaschinen waren die Treidel- und Kettenschiffe hoffnungslos veraltet, der Ausbau überlebenswichtig; während der Weltwirtschaftskrise schaffte er Arbeitsplätze. Männer fanden keine Beschäftigung, weil Maschinen weit billiger arbeiteten. Ohne Absprache wurde den verbliebenen Arbeitern der Lohn gekürzt. Am Neckar herrschte Arbeitskrieg: Streik, „auswärtige“ Polizei wurde eingesetzt, etliche Arbeiter landen im Gefängnis, überwiegend Männer aus Hirschhorn, „sonst ganz eifrige und ordentliche Menschen“, vermerkte die Pfarrchronik, die schon die Verschandelung der Landschaft kritisiert hatte. Pikiert vermerkte sie, dass zur Eröffnung am 14. Januar 1933, die Geistlichkeit nicht eingeladen, war, „wohl aber die Kinderschule“.
Noch immer gibt es Bauteile, die seit damals im Einsatz sind, „haltbarer vermutlich als heutiges Material, aber sehr pflegeaufwändig“, sagt Diplom-Ingenieur Uwe Müller vom Wasser- und Schifffahrtsamt. Die gewaltigen Zahnräder werden von Hand geschmiert, sie bewegen die Kette, mit der die Walze bei Hochwasser bis auf Brückenhöhe hochgezogen werden kann. In den Türmen Wehranlage war während des Krieges eine Seidenraupenzucht eingerichtet, die Seide war für die Herstellung von Fallschirmen gedacht. In den letzten Kriegstagen wurde die Brücke über der Schleuse gesprengt, den Führerbefehl, auch die Schleuse selbst zu sprengen, verhinderte Reeder Erich Schuth. Der Übergang wurde noch 1945 notdürftig repariert, 1959 zweite eine zweite Schleusenkammer fertiggestellt. Auch das Kraftwerk war nicht unumstritten.Drei ehemalige Mühlen hatten Hirschhorn bis dahin mit Strom beliefert. Ferdinand Zipp, Enkel des größten Mühlenbetreibers, erinnert sich noch an seine Tante, die mit Block und Stift von Haus zu Haus ging, um die Stromrechnungen zu kassieren, und die ganze Stadt wusste, wann sein Vater ins Bett ging: dann hat er den Schalter umgelegt, damit der überzählige Strom gespeichert würde und kurz flackerten in der Stadt die Lichter: „Ewwe geht der Schneidmühler schloofe“, hieß es.
Für die Beteiligung am neuen Neckar-Kraftwerk musste die Stadt Teile des Stadtwalds verkaufen, eine Investition, die sich gelohnt hat: heute erzeugt das Laufkraftwerk so viel Strom wie 6000 Drei-Personen- Haushalte verbrauchen.
Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung,
Region Eberbach
Datum: 15.09.2015
Redakteur: Elisabeth Murr-Brück
Einblicke ins Innenleben eines Industriedenkmals: Beim „Tag des offenen Denkmals“ wurden an der Hirschhorner Schleuse zwei Wehrpfeiler geöffnet – Bericht in den Neckartal-Nachrichten
„Handwerk, Technik und Industrie“, das Motto des diesjährigen Tags des offenen Denkmals, passe sehr gut zur Hirschhorner Schleusenanlage, meinte Reiner Lange. Der Vorsitzende der Altstadtfreunde ermöglichte es mit seinen Mitstreitern und in Zusammenarbeit mit der Außenstelle Eberbach des Heidelberger Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA), dass an diesem Tag zwei Wehrpfeiler besichtigt werden konnten.
Den ganzen Tag über gab es interessante Vorträge zu den Themen Geschichte des Brücken- und Schleusenbaus, Stromgewinnung in Hirschhorn und Funktionsweise der Schleuse. Außerdem zogen alte Fotos aus den Anfangs- und Entstehungstagen der Schleusenbrücke, entnommen dem Archiv von UIrich Spiegelberg, sowie Konstruktionszeichnungen die Blicke der Interessierten auf sich. Diese waren in großer Zahl zur Eröffnung gekommen.
„Die Hirschhorner Schleuse gilt deutschlandweit als anerkanntes Industriedenkmal“, erläuterte Lange. Technische Errungenschaften und Fortschritte seien nirgends so klar zu sehen wie „in unserer Denkmallandschaft“, sagte Ludwig Schmeisser. Er beleuchtete den Tag des offenen Denkmals als solchen und seine Entstehung. „Innen waren bisher nur wenige“, unterstrich er die Besonderheit der Wehrpfeiler-Öffnung für die Allgemeinheit. „Umso spannender ist es, dieses Neuland zu betreten.“
„Das Bauwerk hat sich hervorragend in die Landschaft eingefügt und ist heute nicht mehr aus dem Stadtbild wegzudenken“, meinte Bürgermeister Rainer Sens in seiner Begrüßung. „Weit über die Stadtgrenzen hinaus“ habe die Neckarschleuse eine große Bedeutung. Um das Thema Stromerzeugung in Hirschhorn hatten sich Elmar Hoffmann und Ferdinand Zipp gekümmert. Hoffmann erläuterte in drei Vorträgen am Nachmittag, welche Bewandtnis es damit auf sich hat. Denn fürs Wasserkraftwerk wurden 1933 zwei Kaplan-Turbinen mit senkrechter Welle eingebaut. Über die Funktionsweise der Schleuse informierte ebenfalls mehrmals Uwe Müller, der Leiter des WSA-Außenbezirks Eberbach.
Für den urlaubenden Ulrich Spiegelberg trug Reiner Lange dessen umfangreiche und interessante Recherchen zur Schleusen-Geschichte vor. In Hirschhorn sei eine der wenigen Staustufen entstanden, die anstatt einer reinen Wehrbrücke eine zusätzliche Verbindungsstraße erhielten. „Damit konnte der entstehende Ersheimer Stadtteil mit der 1938 neu errichteten Schule an die Kernstadt angebunden werden.“ Gleichzeitig sei die Neckarbrücke zu einer wichtigen Verbindung in den Kleinen Odenwald mit Schönbrunn geworden.
Doch der Bau war alles andere als unumstritten. In Leserbriefen machten Bürger in den 20er Jahren ihrer Furcht Luft, dass die Romantiklandschaft Neckar durch die Staustufen und die Strommasten zerstört werde. 1925 heißt es: „Das ganze Neckartal von Wimpfen bis Heidelberg verschandelt. Neckargemünd an einem zahmen Kanal. Neckarsteinach mit Schwalbennest trocken gelegt, ein trübliches Rinnsal, scharf abgegrenzt hinter dem Dilsberg. Hirschhorn, der schönste Punkt Deutschlands, soll nicht mehr vom Neckar umsäumt liegen. Die Landschaft ist vernichtet.“
Die Gestaltung der Stauwehre übernahm 1927 der Stuttgarter Architekt Paul Bonatz, der auch den (alten) Stuttgarter Hauptbahnhof entworfen hatte. Der Neckar war laut Spiegelberg einst der „wildeste Fluss“ Deutschlands. „Stark schwankende Wasserstände, Eisgang, eine starke Strömung und Stromschnellen machten ihn unberechenbar.“
1904 beschlossen die Regierungen von Baden, Hessen und Württemberg, einen gemeinsamen Entwurf für den Ausbau des Flusses zwischen Heilbronn und Mannheim mittels Stauregelung aufzustellen. Nach Unterbrechung durch den Ersten Weltkrieg wurde das Projekt ab 1921 in die Realität umgesetzt. Aktuell, seit Juli, läuft ein neuerlicher Ausbau: Die Schleusenkammer soll für Großschiffe bis 135 Meter Länge ertüchtigt werden. Nach erfolgter Modernisierung der linken Schleusenkammer soll die bereits 2005/2006 sanierte rechte Kammer nach Oberwasser hin verlängert werden.
Quelle: Neckartal-Nachrichten
Datum: 14.09.2015
Redakteur: Thomas Wilken
Wehrpfeiler öffnen sich für Besucher – Bericht in der RNZ
Am Tag des offenen Denkmals gewährt die Hirschhorner Schleuse Einblick ins Innere
Hirschhorn. Auf die Tradition in Handwerk, Technik und Industrie will der diesjährige Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 13. September, den Blick lenken. Sie hat das Leben unserer Vorfahren ebenso geprägt wie das Erscheinungsbild der Umgebung. Seit vielen Jahren schon beteiligen sich die „Freunde der Hirschhörner Altstadt“ an dieser Aktion und suchen nach thematisch passenden Objekten. In diesem Jahr bieten sich Schleuse und Kraftwerk geradezu an, erklärt Reiner Lange, Erster Vorsitzender des Altstadt-Vereins. In Zusammenarbeit mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt Heidelberg und unter der Schirmherrschaft der Stadt werden zwei der imposanten Wehrpfeiler für die Besucher geöffnet; normalerweise dürfen die Pfeiler nur für betriebliche Zwecke betreten werden, die Öffentlichkeit hat keinen Zugang. Wie alle Wehranlagen am Neckar wurde auch die Schleuse Hirschhorn von Paul Bonatz, dem legendären Architekten des Stuttgarter Hauptbahnhofs konzipiert. Sie stellt die Verbindung der Altstadt zur anderen Neckarseite her; Brücke, Schleusenkammer und Wehrpfeiler bilden einen Gesamtkomplex, der landesweit eine Besonderheit darstellt.
Seit 1993 gibt es in Deutschland – immer am zweiten Septembersonntag – den Tag des offenen Denkmals. Damit soll der Öffentlichkeit die Bedeutung des kulturellen Erbes nahegebracht werden; an die vier Millionen Besucher nutzten im letzten Jahr die Angebote. Die Wehrpfeiler sind von 11 bis 18 Uhr geöffnet, die offizielle Eröffnung findet um 11.15 Uhr im Wehrpfeiler Vier statt, jeweils um 12/14/16 Uhr gibt es dort einen Kurzvortrag zur Geschichte des Schleusenbaus, um 12.30/14.30/16.30 Uhr zur Stromerzeugung in Hirschhorn und um 13/15/17 Uhr wird im Wehrpfeiler Drei die Funktionsweise der Schleuse erklärt. Zusätzlich ist eine Fotoausstellung vorgesehen.
Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung,
Region Eberbach
Datum: 10.09.2015
Redakteur: Elisabeth Murr-Brück
Tag des Denkmals 2015 – Wehrpfeiler geöffnet
Unter dem Motto ‚Handwerk, Technik, Industrie‘ steht der diesjährige bundesweite Tag des Denkmals am 13. September 2015. Aus diesem Anlass öffnen die Freunde der Hirschhorner Altstadt unter der Schirmherrschaft der Stadt Hirschhorn und in Zusammenarbeit mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt Heidelberg zwei Wehrpfeiler der Hirschhorner Schleusenanlage. Gilt diese doch mit ihren beeindruckenden Wehrpfeilern als bekanntes Industriedenkmal.
Da die Wehrpfeiler normalerweise für die Öffentlichkeit verschlossen bleibt, bietet der Tag eine einzigartige Möglichkeit sowohl die Innenräume mit Ihrer Technik zu bestaunen als auch eine spezielle Aussicht auf den Neckar und die Altstadt Hirschhorns zu genießen.
Mit interessanten Vorträgen zu den Themen:
- Geschichte zum Brücken- und Schleusenbau
- Stromgewinnung in Hirschhorn
- Funktionsweise der Schleuse
und eine kleinen Fotoausstellung wird der Tag gestaltet.
Die offizielle Eröffnung findet am 13.09.2015 um 11.15 Uhr im Wehrpfeiler 4 statt.
Der Eintritt ist frei. Um Spenden für die Erhaltung der Altstadt wird gebeten
Besuchen Sie uns doch und verbringen Sie eine kurzweilige Zeit in einem nicht alltäglichen Denkmal.
Programm:
11.15 Uhr: Offizielle Eröffnung im Wehrpfeiler 4
12.00/14.00/16.00 Uhr: Kurzvortrag Historie des Schleusenbaus (WP4)
12.30/14.30/16.30 Uhr: Kurzvortrag Stromerzeugung in Hirschhorn (WP4)
13.00/15.00/17.00 Uhr: Erläuterungen zur Funktionsweise der Schleuse (WP3)
Altstadtfreunde sind in vielfältiger Weise für Hirschhorn aktiv: Hochwassermarken, Hinweistafeln, Kalender oder Klosterbeleuchtung – Bericht in den Neckartal-Nachrichten
Der Verein „Freunde der Hirschhorner Altstadt“ kümmert sich seit seiner Gründung 1982 um die Sanierung, Instandhaltung und Gestaltung der Altstadt. Waren die ersten Jahre geprägt von der Schaffung einer Fußgängerzone und der Beratung bei der Altstadtsanierung, so rückte nach und nach die Gestaltung und Erhaltung des historischen Stadtbildes und -wertes in den Vordergrund des Engagements. So wurden die Hochwassermarken instandgesetzt sowie die Handwerks- und Zunftzeichen restauriert, daneben Hinweistafeln und Stadtansichten in Bronze angebracht.
Die Beleuchtung der Hirschhorner Klosterkirche war das erste große Vereinsprojekt. Nach Jahren der Diskussion, Überzeugungsarbeit, Planung und Mittelbeschaffung konnte diese Beleuchtung Ende 1994 fertiggestellt und in Betrieb genommen werden. Sie ist seither zur allabendlichen lieben Gewohnheit der Hirschhorner geworden.
In den Folgejahren entstand die Idee, alte, verschwundene Hirschhorner Stadtansichten in Bronze zu gießen und an geeigneten Stellen als Erinnerung für die Bürger und als Attraktion für Besucher anzubringen. Es entstand die Serie „Unwiederbringliches Hirschhorn in Bronze”. Bis heute existieren fünf solcher Bronzeplatten: das Fischertor am Ausgang des Marktplatzes zum Neckar; das Ober- bzw. Eberbacher Tor an der Stelle des ehemaligen Obertors in der hinteren Hauptstraße; der Freie Platz, in den Boden eingelassen vor dem neuen Rathaus; die „Steinerne Brücke“ an der Stelle der alten Brücke zwischen Alleeweg und Alter Weg; die Fähre am Färchertürlein in der Unteren Gasse.
In den Jahren 2001 bis 2006 wurden mit viel Liebe, Sachverstand und Arbeitsaufwand die Pegel und Hochwassermarken an Stadtmauer und Häusern sowie die alten Handwerks-Zunftzeichen an Hirschhorner Altstadthäusern erneuert und originalgetreu farblich gestaltet. Diese Markierungen werden nun permanent überprüft und bei Bedarf aufgefrischt. Im Zusammenhang mit dieser Arbeit wurde eine Hochwassermarke aus dem Jahr 1491 entdeckt. Sie wurde als die derzeit älteste bekannte Hochwassermarke Süddeutschlands – die zweitälteste Deutschlands – besonders markiert.
2011 startete die Reihe „Hirschhorner Ansichten“ als Kalender mit Motiven von Gaststätten aus vergangener Zeit, die bis heute läuft. Die Einnahmen fließen in die Fortsetzung der Reihe, an der der Arbeitskreis Kalender bereits arbeitet. 2014 wurden an den 19 historischen Häusern und Objekten des Stadtrundganges hochwertige Hinweistafeln angebracht und mit einem QR-Code versehen. So stehen die Texte auf Deutsch und Englisch, aber auch in weiteren Sprachen zur Verfügung.
Für den „Tag des Denkmals“, der in diesem Jahr am 13. September deutschlandweit stattfindet, ist ebenfalls eine Aktion geplant. Denn der Tag steht unter dem Motto „Handwerk, Technik, Industrie“ und deshalb werden zwei Wehrpfeiler der Schleuse geöffnet sein. An der Schneidmühle im Finkenbachtal soll noch in 2015 eine weitere Geopunkt-Tafel angebracht werden.
Neben dem anspruchsvollen, verantwortungsvollen und zeitaufwändigen Engagement der Vereins- und Vorstandsmitglieder sollen aber auch in Zukunft das gesellige Vereinsleben und die Gemeinschaftspflege nicht zu kurz kommen. Fest eingeplant sind dazu in erster Linie die jährlichen Ausflüge zu attraktiven Zielen mit Potenzial für neue Ideen zur Gestaltung und Pflege der Hirschhorner Altstadt, aber auch mit großem Freizeitwert.
In den mehr als 30 Jahren seines Bestehens hat sich die Altstadt zu einer „strahlenden Perle des Neckartals“ entwickelt. Der Verein ist stolz darauf, dass er an dieser Entwicklung teilhaben und auch einige bedeutsame Beiträge dazu leisten konnte. Die Vereinsmitglieder werden diese Arbeit fortsetzen müssen, damit der Glanz der „Perle des Neckartals“ nicht verblasst, ist man sich im Vereinsvorstand im Klaren.
Gründungsjahr: 1982
Mitgliederzahl: 85
Quelle: Neckartal-Nachrichten
Datum: 07.07.2015
Redakteur: Thomas Wilken
Bericht vom Jahresausflug nach Seßlach
Seßlach war das diesjährige Ziel des Jahresausflugs der Freunde der Hirschhorner Altstadt. Eingerahmt von sanften Hügeln zwischen Bamberg und Coburg liegt das mittelalterliche Städtchen Seßlach, das „Kleinod des Coburger Landes“. Bisweilen wird es auch das „Oberfränkische Rothenburg“ genannt. Die Altstadt von Seßlach wird noch nahezu vollständig von ihrem spätmittelalterlichen Mauerring umgeben. Ungewöhnlich sind die losen Rollsteine auf der Mauerkrone anstelle eines Wehrganges. Auch die drei Tortürme haben sich erhalten. Die Befestigungsanlage der würzburgischen Amtsstadt entstand im 14./15. Jahrhundert und wurde im 16. und 17. Jahrhundert ausgebaut. Vor dem Rothenberger Tor ergänzt eine barocke Bogenbrücke das historische Ensemble. Neben zahlreichen Wohn- und Wirtschaftsbauten des 16.–18. Jahrhunderts prägen die repräsentativen bischöflichen Amtsbauten und der Gülthof des Würzburger Juliusspitals das malerische Ortsbild. Einige Häuser im „Heimatstil“ des frühen Zwanzigsten Jahrhunderts wurden nach dem großen Stadtbrand von 1905 errichtet. Die spätgotische Staffelhalle der katholischen Stadtpfarrkirche wurde im 18. Jahrhundert barockisiert. Von der älteren Ausstattung sind besonders einige Renaissance-Epitaphien der Familie von Lichtenstein und ein spätgotischer Flügelaltar hervorzuheben. Über der Stadt liegt das Schloss Geiersberg auf einem Hügel. An die mittelalterliche Burganlage der Lichtensteiner erinnern noch Reste der Schildmauer und des Bergfriedes. Der Hauptbau mit seinem Treppenturm geht auf das 17. Jahrhundert zurück, als die Burg der Sitz des würzburgischen Amtmannes war. Die Wirtschaftsbauten stammen aus dem 18. Jahrhundert. Das Schloss Heilgersdorf im Ortsteil Heilgersdorf ist ein typisches Beispiel eines fränkischen Landschlosses. Der barocke Dreiflügelbau kann nur von außen besichtigt werden. Der stattliche Satteldachbau des Schlosses Wiesen zwischen Seßlach und Heilgersdorf datiert ins 16. Jahrhundert. Auch dieser ehemalige Adelssitz befindet sich in Privatbesitz und ist nicht zugänglich.
Seßlach beherbergt auch noch eines der wenigen noch aktiven Gemeindebrauhäuser, Kommunbrauhaus genannt, in dem Hausbräu abgegeben wird.
Nach der sehr informativen Führung und Mittagessen, konnte jeder individuell die Zeit am Nachmittag nutzen.
Um 15.30 traten wir die Rückfahrt an, um in gewohnter Art und Weise im Gasthaus ‚Zum durstigen Geißbock‘ in Kälbertshausen gemeinsam den Abschluss des Tages bei guten Essen und gutem Wein zu begehen.
Gegen 21 Uhr wurde die Heimfahrt angetreten.
Besonderen Dank gilt an dieser Stelle wieder Jürgen Münz für die hervorragende Organisation und Reiseleitung.
Dem Busunternehmen Heckmann danken wir für die angenehme und sichere Fahrt. Alle freuen sich schon wieder auf den Ausflug im nächsten Jahr.
Stadtbild erhalten, pflegen und beleben – Bericht in der RNZ
Jahresversammlung der „Freunde der Hirschhorner Altstadt“ – Beachtenswerte Projekte im Jahr 2014
Hirschhorn, (hui) Die „Freunde der Hirschhorner Altstadt“ wollen das Stadtbild der Altstadt von Hirschhorn in seiner Gesamtheit, Wesensart und Struktur erhalten, pflegen und beleben, die Bürger in Fragen der Altstadtsanierung beraten und unterstützen, ebenso öffentliche Einzelprojekte in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. Am Sonntag fand bei reger Beteiligung die Jahreshauptversammlung im Sportlerheim „Beim Ätsche“ statt. Vorsitzender Reiner Lange ließ die Aktivitäten des vergangenen Jahres mit beachtenswerten Projekten Revue passieren. Beschildert wurden 19 historische Gebäude und Objekte, versehen mit hochwertigen Acrylglasplatten und Informationen mit Texten von Dr. Ulrich Spiegelberg in deutscher und englischer Sprache. Weitere Sprachen sind in Arbeit, sie sind dann über QR-Code auf der Webseite aufrufbar. Die Montage übernahm Rudolf Eder und sein Team. Die beschilderten Objekte wurden in den neu konzipierten Stadtrundgang integriert.
Mit besonderen Fotos aus einem Nachlass konnte der Verein im vierten Jahr „Hirschhorner Ansichten als Kalender“ gestalten. Die Einnahmen fließen in die Fortsetzung der Reihe, an der der Arbeitskreis Kalender bereits arbeitet. Mit neuer Farbe wurden Hydranten und Geländer versehen, für die Arbeiten am Amtsgericht sucht Rudolf Eder noch Helfer. Der traditionelle Jahresausflug führte nach Besigheim mit Besichtigung der mittelalterlichen Altstadt und des Schnapsmuseums, die nunmehr fünfte Winterfeier fand im Restaurant „Poseidon“ statt.
Im Jahresprojekt „Hier bin ich daheim, erzähl mir was!“ wurde das Thema Denkmäler und historische Objekte pädagogisch fach- und altersgerecht Kindern und Jugendlichen vermittelt. Projektleiter war Ludwig Schmeisser, unterstützt von den „Experten“ Ferdinand Zipp, Jürgen Waibel und Ulrich Spiegelberg. Eingebunden in das Projekt waren die städtischen Kindergärten und die Neckartalschule. Durch Spenden konnten den drei Institutionen 2400 Euro für Lehrmaterialen überreicht werden. „Farbe“ war das Thema des Denkmaltages 2014. Er wurde in der Ersheimer Kapelle begangen, mit ökumenischem Gottesdienst, Vorträgen und Konzerten von Richard Köhler, Ulrich Spiegelberg und Alexandra Netzold. Der Erlös dient der Restaurierung des „Ölbergs“. Erfreulich ist die Mitgliederzahl von 85 Personen, ein neuer Höchststand. Über eine Anpassung der Satzung wegen Gesetzesänderungen berichtete Brigitte Heckmann.
Am „Tag des Denkmals“ am 13. September mit dem Motto „Handwerk, Technik, Industrie“ werden zwei Wehrpfeiler der Schleuse geöffnet sein, eine weitere Geopunkt-Tafel wird noch in diesem Jahr an der Schneidmühle angebracht werden, der Ausflug 2015, organisiert von Jürgen Münz, führt am 13. Juni nach Seßlach.
Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung,
Region Eberbach
Datum: 02.06.2015
Redakteur: Christa Huillier
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